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LIEBLINGSKURVEN. Es gibt den direkten Weg. Und dann gibt es Kurven. Erst sie machen die Strecke von A nach B zu etwas Besonderem. Mal sind sie sanft geschwungen, als würde die Straße lächeln. Dann sind sie eng gewunden und führen über stolze Pässe. Und Rennfahrer loten in Schikanen den sportlichen Grenzbereich aus. Kurven sind der Ort, an dem die Faszination Porsche körperlich spürbar ist, weshalb wir Fahrer nach ihren Lieblingskurven gefragt haben. Hier stellt uns Dr. Wolfgang Porsche die Kehren der Großglockner Hochalpenstraße vor. Kein profaner Pass. Keine triste Trasse. Eine echte „Erlebnisstraße“: Schon diese vom Tourismusverband verliehene Bezeichnung der Großglockner Hochalpenstraße lässt keinen Zweifel, was Fahrerinnen und Fahrer auf 48 Kilometern erwartet. Über 36 Kehren, mal Asphalt, mal Pflastersteine, windet sich die Straße himmelwärts. Für diejenigen, die sie das erste Mal erklimmen, eine Herausforderung. Für Dr. Wolfgang Porsche ein Stück Familiengeschichte: „Schon mein Großvater Ferdinand führte am Großglockner Testfahrten durch, ebenso wie später mein Vater Ferry. Bei einer dieser Gelegenheiten entdeckte mein Vater das Schüttgut – der Almbauernhof in Zell am See wurde die Heimat unserer Familie. Und der perfekte Ausgangspunkt, um frühmorgens, vor allen anderen, eine Ausfahrt über die Hochalpenstraße zu unternehmen. Spätestens ab der Edelweißspitze wird es fast schon magisch. Dann, wenn man über das geschichtsträchtige Kopfsteinpflaster hinweg in den klaren Morgenhimmel blickt.“ Es sind diese Momente am Berg, die aus der Großglockner Hochalpenstraße einen Sehnsuchtsort für Automobilisten machen. Und einen Härtetest für ihr Material. Nicht umsonst finden hier Belastungsproben für Bremssysteme statt. Fast schon eine Tradition. Durch nichts zu ersetzen. So wie das Erinnerungsfoto, das der Familiensprecher bei jedem Besuch „seiner“ Glocknerstraße an einer ganz bestimmten Stelle schießt. Auch wenn dabei die Fahrzeuge wechseln, bleibt der Hintergrund stets derselbe. So entstand eine beeindruckende Galerie mit erlesenen Porsche Klassikern vor dem majestätischen Gipfel des Großglockners. Was uns zur entscheidenden Frage führt: Mit welchem Fahrzeug erlebt man den Großglockner denn nun am ursprünglichsten? Eine Frage, die selbst Dr. Wolfgang Porsche nicht abschließend beantworten, aber das Feld zumindest deutlich eingrenzen kann: „Den Großglockner erlebt man am besten ohne Dach und mit Stuttgarter Rössle auf der Haube.“ Und jetzt sind Sie dran: Die Saison hat begonnen, bis Ende Oktober haben Sie nun Zeit, Ihre eigene Großglockner Tradition zu beginnen. Dr. Wolfgang Porsche, Jahrgang 1943, ist Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche Automobil Holding SE und der Porsche AG. Die wenige Freizeit, die da noch bleibt, verbringt er auf der Jagd und hinter dem Steuer eines seiner Klassiker – bevorzugt eines 550 Spyder. GROSSGLOCKNER HOCHALPENSTRASSE UNTERWEGS 11

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